Internationale Tagung (Artikel)
Vom 21/02/2013 zum 24/02/2013

Thermae in Context
Konferenz über die römische Badkultur
Vom 21. bis zum 24. Februar veranstalltete das Centre National de Recherche Archéologique (CNRA) in Zusammenarbeit mit der Universität Luxembourg eine internationale Konferenz zum Thema „Thermae in Context“, unter Leitung von Frau Heike Pösche, Archeologin an der Universität Köln, die massgeblich an den Ausgrabungen der römischen Thermenanlage in Dalheim beteiligt war.
Dabei ging es nicht vorrangig darum die antiken Baulichkeiten zu vergleichen und zu diskutieren, sondern vielmehr um die soziale und kulturelle Funktion der Bäder zu beleuchten, sowie um die Gepflogenheiten und Geschäftigkeit der Thermenbesucher der Antike zu analysieren.
Etwa 60 Teilnehmer aus 9 verschiedenen Ländern sind zu diesem Event angereist, meist Fachleute der römischen Antike, sowie Professoren und Studenten von Fachhochschulen in Archeologie.
Die Veranstaltung wurde am 21. Februar durch eine Besichtigung der gallo-römischen Anlagen in Dalheim eingeleitet,
gefolgt von einem Begrüssungsgetränk in dem Dalheimer Gemeindesaal im Beisein von Bürgermeister Jos. Heisbourg, dem Schöffenrat und mehreren Ratsmitgliedern.
Anschliessend hatte die Gemeindeverwaltung die Besucher zu einem Abendessen in Welfrange eingeladen.
Die beiden folgenden Tage waren den Vorträgen gewidmet, welche im Konferenzsaal der Neumünsterabtei abgehalten wurden.
Nicht weniger als 21 Referate wurden angeboten. Dabei ging es im ersten Teil um die zahlreichen Kleinfunde die in den verschiedenen Bädern in Europa ausgegraben wurden, und die es erlauben Rückschlüsse zu ziehen zum sozialen Rang der Besucher, und zur deren Betätigung in den Bädern, wie Essen und Spiele, medizinische Behandlung und Körperhygiene. So gab es bereits zu Römerzeiten Grillangebote nebst Massagen und sogar chirurgische Eingriffe in römischen Bädern (wie Skalpelfunde bezeugen).
Ein nächster Teil wurde der Rolle der Bäder in und um Militäranlagen gewidmet. Erstaunlich ist dass nahezu jeder grössere militärische Vicus eine Thermenanlage im näheren Umkreis zur Freizeitbeschäftigung der Soldaten hatte.
Ein weiterer Teil befasste sich mit der Rolle der Bäder in Zivilstädten, und wie sich deren soziale Funktion über die Jahre veränderte. Schliesslich wurde noch das Thema Religion und Kult in bezug auf die Badetätigkeit beleuchtet.
Die Tagung wurde ergänzt durch einen öffentlichen Abendvortag am 22. Februar von Herrn Jean Krier, Konservator der gallo-römischen Abteilung am CNRA, zu dem Thema „Götter und Kulte im römischen Dalheim“. An dem gut besuchten Vortrag nahmen viele Archeologie Freunde aus der Gemeinde Dalheim teil, sowie auch einige Vorstandsmitglieder der Vereinigung Ricciacus-Frënn. |
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Die Veranstaltung endete am 24. Februar mit einer Besichtigung der Thermenanlagen in Trier.
Von Joseph Mangerich
Ricciacus-Frënn A.s.b.l.
(Fotos: Joseph Mangerich, Alain Kleeblatt, Joëlle Wax)
Ressourcen
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