9. Gräber und Bestattungssitten

Nekropolen: "Hossegronn" als Begräbnisplatz genutzt

Pfeilerbekrönung

Naturgemäß gehörten zu einer römischen Ansiedlung von der Größe des Dalheimer Vicus auch mehrere Nekropolen. Während die ältesten Gräberfelder des Ortes allem Anschein nach an den Ausfallstraßen nach Metz im Süden und nach Trier im Norden lagen, wurde ab der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. vor allem das Tälchen des "Hossegronn" als Begräbnisplatz genutzt. Hier erstreckte sich in der mittleren Kaiserzeit eine regelrechte Gräberstraße mit zum Teil monumentalen Grabdenkmälern und unzähligen Brandgräbern. Nach mehreren vorausgegangenen Zufallsfunden, konnte im Jahre 1982 ein kleines Teilstück dieses Friedhofs im Rahmen einer mehrwöchigen Notausgrabung  untersucht werden. Auf einer Gesamtfläche von rund 60 qm kamen die Reste zweier unterschiedlich gestalteter Grabdenkmäler sowie etwa vierzig Brandgräber zum Vorschein.

Da bisher keine dieser Nekropolen vollständig untersucht wurde, sind es vor allem isolierte Funde wie Steinblöcke von Grabmonumenten, etwa zwanzig teilweise nur fragmentarisch erhaltene

Inschrift

 Grabinschriften und diverse Grabbeigaben, die Zeugnis ablegen von den Bestattungsbräuchen der Bevölkerung des Ortes in dieser Epoche. Zwei Körpergräber, welche bei den Ausgrabungen im „Hossegronn“ gefunden wurden, belegen den Wandel der Grabsitten in den bewegten Zeiten der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts.

Ein Friedhof des 4. Jahrhunderts mit Körperbestattungen lag allem Anschein nach im Bereich der heutigen Dalheimer Pfarrkirche Sankt-Peter.

Ressourcen

Text: Jean Krier

Foto: MNHA